Besonders hochwertige Schuhe verdienen auch besondere Pflege. Doch damit diese Pflege das Leben und das gute Aussehen der Schuhe auch wirklich verlängert, muss sie auf die richtige Weise erfolgen. Allzu oft werden gute Schuhe durch gut gemeinte Pflegefehler vorzeitig zerstört.

Die Bedeutung von Pflege für hochwertige Schuhe
Wirklich edle Lederschuhe sind nicht ganz billig. Sie bestehen aber aus hochwertigen Materialien und sind besonders gut verarbeitet, sodass sie deutlich länger halten als billigere Alternativen und sich die Ausgabe daher langfristig rentiert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Schuhe regelmäßig und vor allem richtig gepflegt werden. Auch das beste Leder ist anfällig gegen Feuchtigkeit, wenn seine Imprägnierung nicht rechtzeitig erneuert wird. Außerdem setzen ihm Umwelteinflüsse und Schadstoffe zu, mit denen es beim Tragen auch trotz der größten Vorsicht des Trägers in Kontakt kommt. Sie entziehen ihm die Öle und Fette, die den Schuh geschmeidig machen. Werden diese nicht rechtzeitig durch die richtigen Pflegemittel ersetzt, wird das Leder brüchig und es entstehen Risse, die nicht nur das Aussehen des Schuhs beeinträchtigen, sondern ihn auch undicht werden lassen. Auch bei der Schuhpflege kann es aber zu Fehlern kommen, die das Leben des Schuhs verkürzen, statt es zu verlängern.

Die 6 größten Fehler bei der Schuhpflege und wie Sie sie vermeiden können

Fehler 1: Das falsche Pflegemittel für den Schuh
Leder ist nicht gleich Leder. Moderne Schuhe werden in einer großen Zahl von Varianten hergestellt, wobei die Art des Leders ein nicht unwesentliches Unterscheidungsmerkmal darstellt. Jedes Leder hat dabei nicht nur unterschiedliche Vorzüge für den Träger, sondern auch unterschiedliche Ansprüche an Pflegemittel. So kann ein für einen Lederschuh passendes Mittel für einen anderen unzureichend oder sogar schädlich sein.
Um Schäden durch falsche Pflegemittel an Ihren Schuhen zu vermeiden, sollten Sie sich stets bereits beim Kauf informieren, was die besten Mittel und bürsten für diese speziellen Schuhe sind. Schreiben Sie sich diese Information am besten auf, damit es nicht später zu Verwechslungen oder Unsicherheiten beim Nachkauf kommt.

Fehler 2: Eine zu harte Bürste
Eine billige, grobe Schuhbürste mit harten Kunststoffborsten ist ein nützliches Hilfsmittel, wenn Sie eingetrocknete Dreckklumpen von der Sohle Ihrer Gummistiefel oder Wanderschuhe entfernen wollen. Sie sollte jedoch niemals mit den eleganten Lederschuhen in Berührung kommen, die Sie ins Theater oder gar zum nächsten Geschäftsessen anziehen. Die harten Borsten würden Kratzer in dem Leder hinterlassen, die nicht nur hässlich sind, sondern auch Schmutz, Umweltgifte und Wasser tief in das Material eindringen lassen, wo sie den Schuh schwer schädigen können.
Achten Sie darauf, dass auch die Schmutzbürste, die Sie zur Reinigung Ihrer Lederschuhe verwenden, aus edlen Naturmaterialien wie Pferdehaar, Schweineborsten oder Rinderhaar besteht und bürsten Sie lieber etwas länger sanft als hastig und grob. Im Notfall ist das Abwischen des Schmutzes mit einem feuchten Tuch unmittelbar vor der Anwendung der Pflegemittel weniger schädlich als eine zu grobe Bürste.

Fehler 3: Die falsche Schuhcremefarbe
Es kommt deutlich häufiger vor, als man erwarten würde, dass jemand aus Versehen die falsche Schuhcreme für seine Schuhe verwendet. Man ist in Eile oder abgelenkt und greift zu ohne genau hinzusehen oder erwischt bei der Nutzung einer Schuhputzmaschine den falschen Knopf. Besonders schlimm ist das, wenn dunkle Schuhcreme auf helle Schuhe kommt. Der Schuh bleibt dann dauerhaft dunkler und, da der Auftrag niemals ganz gleichmäßig erfolgt, fleckig.
Achten Sie daher beim Schuhputzen immer genau darauf, welche Schuhcreme sie gerade verwenden. Arbeiten Sie bei gutem Licht und stellen Sie die anderen Cremes beiseite. Für die Schuhputzmaschine und auch wenn Sie beim Putzen von Hand ganz sicher gehen wollen, ist eine farblose Schuhcreme die beste Lösung.

Fehler 4: Keine Zeit für die Schuhspanner
Wenn man in Eile ist oder einfach nur nach einem langen und harten Tag müde nachhause kommt, ist man oft versucht, die Schuhe einfach schnell beiseite zu stellen und nach dem Motto einmal ist keinmal auf die Verwendung der Schuhspanner zu verzichten. Doch das wird schnell zur Gewohnheit und auch bei gelegentlichem Verzicht, kann das Fehlen der Spanner zu Schäden an den Schuhen führen. Durch Kontakt mit anderen Gegenständen, Hitze oder Feuchtigkeit verzieht sich das Leder. Der Schuh verformt sich und beginnt zu drücken.
Nehmen Sie sich daher immer die Zeit für die wenigen Handgriffe, die für das Einführen der Schuhspanner erforderlich sind. Achten Sie aber auch darauf, dass die Spanner die richtige Größe für die Schuhe haben. Zu kleine Spanner verhindern die Verformung nicht und zu große setzen den Schuh unter starken Druck, wodurch Nähte platzen oder das Leder reißen können.

Fehler 5: Erst nach dem Cremen imprägnieren
Es klingt vollkommen logisch, erst das Pflegemittel Schuhcreme aufzutragen und dann die imprägnierende Schutzschicht darüber zu legen. Doch das ist falsch gedacht. Die Imprägnierung soll tief in das Leder eindringen während die Schuhcreme an der Oberfläche verbleibt. Dadurch bildet sie, wenn sie zuerst aufgetragen wird ein Hindernis, das das Eindringen der Imprägnierung und somit die Schutzwirkung verringert.
Imprägnieren Sie also Ihre Schuhe gleich nachdem Sie sie von allen Verschmutzungen befreit haben und cremen Sie erst danach.

Fehler 6: Zuviel des Guten
Allzu viel ist ungesund. Das gilt nicht nur beim Essen, sondern auch bei der Anwendung von Schuhcreme und Imprägnier Spray und sogar beim Bürsten der Schuhe. Zu viel Imprägnierung führt dazu, dass der Spray nicht gleichmäßig eindringen kann und Flecken auf dem Schuh entstehen. Überschüssige Schuhcreme bildet dagegen Verkrustungen an der Oberfläche und verklebt beim Polieren die Glanzbürste. Beim Bürsten ist es allerdings nicht die Menge an Zeit, sondern die Stärke des Druckes, bei der Sie vorsichtig sein müssen. Zu starker Druck kann das Leder zerkratzen.
Tragen Sie daher die Imprägnierung lieber häufiger und in kleinen Mengen auf. Verwenden Sie wenig Schuhcreme und achten Sie darauf, sie möglichst weit und gleichmäßig zu verteilen. Beim Bürsten ist es besser, länger zu bürsten als mit großem Druck zu arbeiten. Nehmen Sie sich daher vor allem Zeit, um Ihre Schuhe gründlich und sanft zu pflegen.

Fazit
Letztlich kommt es bei der Schuhpflege vor allem darauf an, genau zu wissen, welche Pflege jedes Paar Schuhe benötigt, die Arbeiten regelmäßig in den richtigen Zeitabständen auszuführen und sich Zeit dafür zu nehmen, den Schuhen dabei die ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Ihre Schuhe werden es Ihnen durch perfekt gepflegtes Aussehen über viele Jahre hinweg danken.